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Unter Schutzatmosphäre verpackt: Das steckt hinter der MAP-Verpackung

Autor Dr. Bettina Plaumann

Die Schutzgasverpackung oder auch MAP-Verpackung, engl. modified atmosphere packaging (MAP), ist eine Verpackungs- und Konservierungstechnologie. Dabei wird die Gasatmosphäre innerhalb der Verpackung optimiert, die ein Lebensmittel oder ein anderes verderbliches Produkt umgibt, um es frisch zu halten und seine Haltbarkeit zu erhöhen. Verschiedene Methoden und Verpackungsmaterialien sind im Einsatz, um Oxidation, Zellatmung und das Wachstum von Mikroben zu hemmen.

Rindfleisch in einer „high-O2“ MAP-Verpackung

Wie funktioniert die Schutzgas- bzw. MAP-Verpackung?

Oxidation, Zellatmung und das Wachstum von Mikroben sind die Hauptursachen für eine verkürzte Haltbarkeit von verderblichen Produkten. All diese Prozesse hängen vom Verhältnis von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid (oder ihrer Abwesenheit) ab, die das Produkt umgeben. Deshalb zielt die MAP-Verpackung darauf ab, dieses Verhältnis zu optimieren, um die Produkte maximal frisch zu halten.

Gut zu wissen

Die Haltbarkeit (engl.: shelf life) eines verderblichen Produkts ist der Zeitraum, in dem das Produkt noch für den menschlichen Verzehr empfohlen wird.

Die Umgebungsluft wird aus der Verpackung verdrängt und durch ein anderes Gas oder eine spezielle Schutzgasmischung ersetzt. Die meisten MAP-Gasmischungen enthalten weniger Sauerstoff, dafür aber viel mehr Stickstoff und/oder Kohlenstoffdioxid im Vergleich zur Umgebungsluft. Damit soll z.B. das Bakterienwachstum bei Käse und anderen Milchprodukten oder die Atmungsrate von Obst und Gemüse reduziert werden.

Im Gegensatz dazu können bestimmte andere Produkte wie Rindfleisch im Rahmen eines „high-O2“ MAP-Verfahrens verpackt werden, das im Vergleich zur Standardluft mehr Sauerstoff enthält. Sauerstoff wird hinzugefügt, um Verfärbungen zu verhindern.

Grundsätzlich wird zwischen 2 Arten von MAP-Verpackung unterschieden: 1 – aktiv und 2 – passiv. Wir werden sie später genauer definieren und Beispiele geben. Zunächst schauen wir uns jedoch die in der MAP-Verpackung verwendeten Gase und ihre Funktionen näher an.

Links: Bacon mit intakter MAP-Verpackung | Rechts: Verfärbter Bacon mit beschädigter MAP-Verpackung
© Salino01 via commons.wikimedia.org, CC BY-SA 4.0

Gase in der MAP-Verpackung

Die Gasmischung, die in der MAP-Verpackung verwendet wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art des verderblichen Produkts, den Verpackungsmaterialien, der Lagerungstemperatur und der erwarteten Lagerdauer.

Sauerstoff

Sauerstoff ist eine hochreaktive Chemikalie. Er ist verantwortlich für verschiedene chemische Reaktionen und seine Anwesenheit beschleunigt das Wachstum von Mikroben. In den meisten Fällen wird Sauerstoff zum Verderb von Lebensmitteln beitragen, daher sollte er aus der MAP-Verpackung ausgeschlossen werden. Es gibt jedoch ein paar Ausnahmen, bei denen das Hinzufügen von zusätzlichem Sauerstoff in die Verpackung positive Auswirkungen auf die Haltbarkeit des Produkts haben kann.

Obwohl bestimmte Einzelfälle davon abweichen können, gilt als Faustregel: Die Reaktionsfreudigkeit von Sauerstoff muss sorgfältig kontrolliert werden.

Die Reduzierung von Sauerstoff in Verpackungen verlangsamt die Lipidoxidation, die Bräunung und das Wachstum von Mikroben und erhöht so die Haltbarkeit der meisten verderblichen Produkte. Andererseits hilft die Hinzugabe von verpackungsinternem Sauerstoff rotem Fleisch, seine rote Farbe beizubehalten und bestimmten Gemüsesorten wie Blattgemüse, ihre grüne Farbe, Textur und Qualität zu erhalten.

Kohlenstoffdioxid

Kohlenstoffdioxid verlangsamt das Wachstum von Mikroben, da es in ihre Zellmembranen eindringen und die Zellatmung hemmen kann – ein Prozess, der für die Vermehrung von Mikroben notwendig ist. Deshalb setzen bestimmte MAP-Verpackungen, wie solche für Hartkäse, eine Atmosphäre von 100% CO2 ein.

Jedoch ist die Verwendung von 100% CO2 nicht immer die beste Option, sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus chemischen Gründen:

  1. CO2 ist teurer in der Produktion oder Beschaffung als Stickstoff.
  2. Unter bestimmten Bedingungen kann CO2 in chemische Reaktionen eingehen. Es kann zum Beispiel mit Wasser reagieren und Kohlensäure bilden, die den pH-Wert des Lebensmittels leicht senken kann. Dies kann sich negativ auf die sensorischen Eigenschaften und die Haltbarkeit bestimmter Lebensmittel auswirken.

Deshalb wird CO2 oft zusammen mit Stickstoff in MAP-Verpackungen eingesetzt. Im Falle von rotem Fleisch oder bestimmten Gemüsesorten wird CO2 zusammen mit Sauerstoff eingesetzt, der unter anderem für die Farbstabilität benötigt wird.

Stickstoff

Stickstoff ist ein relativ träges Gas, das kaum chemische Reaktionen mit anderen Substanzen eingeht. Daher wird es als Füllgas verwendet, um Sauerstoff zu verdrängen und eine Schutzatmosphäre um das Produkt zu bilden. Aufgrund seines günstigeren Preises und seiner im Vergleich zu CO2 hohen chemischen Stabilität wird es verwendet, um die Integrität der Verpackung aufrechtzuerhalten.

Stickstoffbehälter

Edelgase

Edelgase wie Argon und Helium werden manchmal als Ergänzung oder Ersatz für Stickstoff in MAP-Verpackungen verwendet. Sie sind sogar noch reaktionsträger als Stickstoff und eignen sich für bestimmte, hochsensible Produkte wie frische Meeresfrüchte. Ihre Verwendung ist jedoch aufgrund ihrer Verfügbarkeit und Kosten begrenzt.

Kohlenstoffmonoxid

Einige MAP-Verpackungen für rotes Fleisch enthalten eine geringe Konzentration von Kohlenstoffmonoxid (z.B. <0,4%). Dieses Gas reagiert mit Myoglobin, einem Protein, das für die rote Farbe des Fleisches verantwortlich ist. Ihre Reaktion bildet Carboxymyoglobin, ein leuchtend rotes Pigment, das stabiler und optisch sogar noch ansprechender ist als Myoglobin. Außerdem: Die Anwesenheit von CO in der Verpackung von rotem Fleisch hemmt die Oxidation von Lipiden, was die Haltbarkeit erhöht und den Geschmacksverlust verringert.

Die Verwendung von Kohlenstoffmonoxid ist umstritten, da die Substanz für den Menschen giftig ist. Die Konzentration von CO in MAP-Verpackungen ist jedoch sehr gering, was auch das Gefahrenpotenzial minimiert (dieses Argument gilt für Verbraucher, nicht unbedingt für Fabrikarbeiter in der Fleischindustrie). Dennoch ist der Einsatz in Lebensmittelverpackungen in der EU, Japan und einigen anderen Ländern verboten. In den Vereinigten Staaten ist die Verwendung von CO innerhalb bestimmter Schwellenwerte erlaubt, aber es muss auf der Verpackung klar gekennzeichnet sein.

Beispiele für Schutzgasgemische für verschiedene Produkte

Diese Gasgemische sind nur Beispiele. Die meisten der nachfolgenden Begriffe beschreiben eine ganze Kategorie von Produkten, sodass es sich hierbei um Vereinfachungen handelt. Individuelle Gasgemische können davon abweichen.

Sauerstoff (%)Kohlenstoffdioxid (%)Stickstoff (%)
Rotes Fleisch7030
Geflügel203050
Schweinesteak502030
Fisch6040
Hartkäse100
Weichkäse3070
Brot5050
Frische Pasta5050
Obst & Gemüse5590
Verzehrfertige Salate203050
Kaffee100
Flüssige Lebensmittel und Getränke100
Kohlensäurehaltige Getränke100

Arten von MAP-Verpackungen

Es gibt 2 allgemeine Arten von MAP-Verpackungen, die als aktive MAP-Verpackungen und passive MAP-Verpackungen bezeichnet werden.

Aktive MAP-Verpackungen

Bei der aktiven MAP-Verpackung werden die Gase in der Verpackung entfernt und durch ein neues Schutzgas oder eine neue Schutzgas-Mischung ersetzt.

Gasspülung

Die Gasspülung ist die häufigste Form von aktiven MAP-Verpackungen. Dabei wird aktiv Gas in die Verpackung gepumpt, um die Umgebungsluft zu verdrängen. Das meistverwendete Gas ist Stickstoff, der als harmloses, chemisch inertes Füllgas wirkt. Er hemmt die Oxidation und das Wachstum von Mikroorganismen und hält die Integrität der Verpackung aufrecht.

Aufgrund der weiten Verbreitung von Stickstoff als Schutzgas bezeichnen einige Quellen die Gasspülung als „Stickstoffspülung“ (engl.: nitrogen flushing) oder verwenden die Begriffe „Gasspülung“ und „MAP-Verpackung“ oder „sauerstoffarme Verpackung“ (engl.: low oxygen packaging) als Synonyme.

Dies ist jedoch eine Vereinfachung. Je nach verderblichem Produkt und seinen Eigenschaften können auch andere Gase verwendet werden. Dazu gehören beispielsweise Kohlenstoffdioxid, Sauerstoff, bestimmte Edelgase oder kundenindividuelle Schutzgasmischungen. Außerdem ist die Gasspülung nicht die einzige Methode der MAP-Verpackung.

Macarons in einer Aroma-MAP bei der Gasspülung

Sauerstoffabsorber- oder Entfeuchtungspacks

Sauerstoffabsorber- oder Entfeuchtungspacks ergänzen häufig die MAP-Verpackung. Sauerstoffabsorber, auch als Sauerstofffänger bezeichnet, sind Beutel, die mit Eisenpulver gefüllt sind und dazu dienen, Sauerstoff aus der Atmosphäre zu ziehen. Entfeuchtungspacks sind mit Substanzen wie Silicagel oder Aktivkohle gefüllt. Sie sollen Feuchtigkeit aufnehmen, um Lebensmittelverderb und Mikrobenwachstum zu hemmen. Sauerstoffabsorber und Entfeuchtungspacks haben jeweils einen separaten Zweck und können nicht austauschbar verwendet werden.

Es ist umstritten, ob Sauerstoffabsorber und Entfeuchtungspacks tatsächlich eine Art von (aktiver) MAP-Verpackung sind. Einerseits beeinflussen sie die Atmosphäre um das Lebensmittelprodukt herum. Andererseits: Die von den Sauerstoffabsorber- oder Entfeuchtungspacks absorbierten Gase und die Feuchtigkeit verlassen die Verpackung nicht – sie werden lediglich in einem kleinen Bereich innerhalb der Verpackung konzentriert.

Sauerstoffabsorberpack

Aromaschutzventile

Aromaschutzventile sind eine weitere aktive Methode der modifizierten Atmosphärenverpackung: Kleine Einweg-Ventile ermöglichen die kontrollierte Freisetzung von Gasen aus dem Inneren der Verpackung nach außen. Umgekehrt können jedoch Umgebungsluft oder Feuchtigkeit von außen nicht eindringen.

Aromaschutzventile verändern die Atmosphäre in der Verpackung, um die Haltbarkeit des Produkts zu erhöhen. Sie können auch den Verlust von Geschmack und Aroma hemmen sowie das Platzen der Verpackung verhindern – insbesondere bei solchen verderblichen Produkten, die dafür bekannt sind, viel Gas abzugeben. Dies ist beispielsweise bei Kaffeebohnen der Fall: Sie neigen dazu, CO2 zu akkumulieren. Aromaschutzventile werden jedoch auch auf Verpackungen von anderen Produkten wie frischem Gemüse und Obst angewendet, die eine Atmung benötigen.

Aromaschutzventil in einer Kaffeepackung

Passive MAP-Verpackungen

Die passive MAP-Verpackung verwendet „atmungsaktive“ oder permeable Folien, die im Laufe der Zeit die gewünschte Atmosphäre entwickeln.

Barrierefolien

Barrierefolien sind die „passive” Form von modifizierter Atmosphärenverpackung: Die Permeabilität „atmungsaktiver“ Folien wird genau darauf abgestimmt, mit der Atmungsrate des Produkts zusammenzuarbeiten. Ihre Aufgabe ist es, die Umgebungsluft in der Verpackung im Laufe der Zeit in eine optimierte Atmosphäre zu verändern. Die Barrierefolien hindern gleichzeitig Sauerstoff und Feuchtigkeit daran, von außen in die Verpackung zu gelangen.

Im Zusammenhang von Barrierenfolien setzt sich zunehmend eine neue Technologie durch: „Smarte“ Verpackungsfolien, wie beispielsweise Farbwechselfolien, die mit pH-empfindlichen Indikatoren versehen sind, können Probleme in der Verpackung erkennen und bei der Überwachung der Frische helfen. Intelligente Barrierenfolien sind Teil einer größeren Untergruppe von Technologien namens „intelligente Verpackungen“ (engl. smart packaging), die verschiedene veränderungsempfindliche Komponenten zur Überwachung der Produktqualität einbeziehen.

Tablett mit geschnittenem Gemüse, das in eine Barrierefolie eingewickelt ist

Vakuum-Skin-Verpackung

In der MAP-Verpackung wird die Zusammensetzung der gasförmigen Atmosphäre um ein Produkt herum verändert, während bei der Vakuum-Skin-Verpackung die Atmosphäre vollständig entfernt wird. Daher ist die Vakuum-Skin-Verpackung keine Art von MAP-Verpackung, aber die beiden Verpackungstypen sind sich ähnlich.

Die Vakuum-Skin-Verpackung ist ein anhaltender Trend auf dem Markt. Da sie Lebensmitteln ein optisch ansprechendes, glänzendes Aussehen verleiht, eignet sie sich besonders gut zur Verpackung von Premium-Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchten.

Lachs in Vakuum-Skin-Verpackung

Verwendete Materialien in MAP-Verpackungen

Polyethylen (PE), das in der Verpackungsindustrie am häufigsten verwendete Kunststoffmaterial, existiert in drei Hauptvarianten:

MolekularstrukturEigenschaftenAnwendungen
Polyethylen hoher Dichte (HDPE)LinearSteif, undurchsichtigTrays, Flaschen
Polyethylen niedriger Dichte (LDPE)VerzweigtFlexibel, durchsichtigFolien, Schrumpfolien, Stretchfolien, Pouches
Lineares Polyethylen niedriger Dichte (LLDPE)LinearFlexibel, durchsichtigFolien, Beutel, Säcke, Stretchfolie

Alle Arten von PE haben eine niedrige Gasbarriere, aber ausgezeichnete Wassersperreigenschaften. Da MAP-Verpackungen eine Anwendung mit hohen Anforderungen bezüglich der Gasbarriere sind, wird PE typischerweise in Kombination mit einem anderen Material verwendet. Bestimmte Arten von modifiziertem PE werden manchmal für verbesserte Eigenschaften der Heißsiegelschicht hinzugefügt. Dazu gehören Verbundstoffe mit Aluminium.

Polyamid (PA), besser bekannt als Nylon, hat eine hohe Zugfestigkeit, Durchstoß- und Abriebfestigkeit sowie Gasbarriere-Eigenschaften. Es wird unter anderem in Vakuumbeuteln für frisches Fleisch verwendet. Um die gewünschten Eigenschaften der Heißsiegelschicht zu erreichen, wird es in der Regel mit PE laminiert.

Polyethylenterephthalat (PET) ist das am meisten verbreitete Polyester, das in Lebensmittelverpackungen verwendet wird. Folien aus flexiblem PET werden als Beutel oder Abdeckfolien für Trays verwendet. Sie weisen ausgezeichnete Gas- und Feuchtigkeitsbarriere-Eigenschaften, hohe Steifigkeit, gute optische Eigenschaften (hohe Transparenz) und Temperaturbeständigkeit auf. Aufgrund seiner höheren Glasübergangstemperatur wird das undurchsichtige kristallisierte PET (CPET) in mikrowellengeeigneten Verpackungen für Fertiggerichte verwendet.

Polypropylen (PP) hat gute Feuchtigkeits-, aber schlechte Gasbarriere-Eigenschaften. Es kann in flexiblen, starren und halbstarren Verpackungen verwendet werden. PP ist mikrowellengeeignet, solange darin fettarme Lebensmittel erhitzt werden. In Gegenwart von fetthaltigen Lebensmitteln würde eine PP-Verpackung jedoch zu heiß werden, wenn sie in der Mikrowelle erhitzt wird.

Expandiertes Polystyrol (EPS), besser bekannt als Styropol, hat schlechte Gasbarriere-Eigenschaften. Wenn es jedoch mit EVOH laminiert wird, kann es als strukturelle Schicht in vorgeformten Bodenschalen für MAP-Verpackungen verwendet werden.

Polyvinylchlorid (PVC) ist ein öl- und fettbeständiges MAP-Verpackungsmaterial mit ausgezeichneten Verarbeitungseigenschaften. Es wird häufig in Kombination mit PE verwendet, um Bodenschalen mit den erforderlichen Heat-Seal-Eigenschaften zu thermoverformen. Bestimmte organische Lösungsmittel können jedoch PVC erweichen und seine Gasbarriere-Eigenschaften beeinträchtigen. Daher müssen die Verpackungen angemessen gelagert und gehandhabt werden, um eine Kontamination zu vermeiden.

Polyvinylidenchlorid (PVDC) ist ein Copolymer aus Vinylchlorid und Vinylidenchlorid. Es hat hervorragende Gas-, Feuchtigkeits- und Aromabarriere-Eigenschaften und gilt daher als eines der besten Barrierematerialien für Lebensmittelverpackungen. Es ist beständig gegen Öl, Fette, organische Lösungsmittel und hohe Temperaturen. Seine Eigenschaften bleiben auch in Anwesenheit von Feuchtigkeit sehr stabil. Es gibt jedoch derzeit keine etablierte Recyclingmethode für PVDC und das Material verstärkt den gelblichen Farbton in Lebensmittelverpackungen.

Schon gewusst?

Wir bieten eine nachhaltigere Alternative zu PVDC an. Sind Sie interessiert? Kontaktieren Sie Kuraray und fragen Sie nach EVAL™ EVOH, der polyolefin-recycelbaren Monomaterial-Verpackungslösung, oder PLANTIC™.

Innovative MAP-Verpackungsmaterialien von Kuraray

EVAL™ EVOH

Ethylenvinylalkohol (EVOH) ist ein Copolymer aus Polyvinylalkohol (PVOH) und Ethylen. Während PVOH eine ausgezeichnete Gasbarriere bildet, ist es anfällig für Feuchtigkeit. Deshalb ist das feuchtigkeits- und lösungsmittelbeständigere EVOH das bevorzugte MAP-Verpackungsmaterial. EVOH zeichnet sich auch durch eine hohe mechanische und thermische Stabilität aus. EVAL™ EVOH ist der Markenname der von Kuraray produzierten Ethylenvinylalkohol-Copolymere (EVOH). Dieses Material ist gut geeignet für verschiedene Papier- und Kunststoffverpackungsanwendungen.

Ein Beispiel für eine konzeptionelle Struktur einer solchen Verpackung: Polypropylen / EVOH / Polypropylen. Der Herstellungsprozess umfasst die Coextrusion von Gussfolien bei sehr niedrigen Temperaturen in Kombination mit Wasserabkühlung oder der Chill-Roll-Abkühlungsmethode. PP ist eine bessere Wasserbarriere als Polyethylen (PE). Darüber hinaus hat die Mehrschichtstruktur mit PP eine bessere Kälteschlagfestigkeit als MAP-Trays mit einer konventionellen Polyethylenterephthalat (PET)-Monoschicht. Eine ein Millimeter dünne EVAL™ EVOH-Folie, laminiert auf einem anderen wasserbarrierebildenden Polymer wie PP, kann eine funktionelle Barriere erzeugen, die einer zehn Meter dicken Polyethylenwand entspricht. Eine solche Mehrschichtlösung kann hochtransparente bis weiße recycelbare Trays bilden und PVDC in MAP-Verpackungsanwendungen ersetzen. Indem man eine Barriere aus innovativem EVAL™ SC-Harz zwischen zwei Schichten PE einsetzt, kann man einen Schrumpfbeutel für frisches Rindfleisch herstellen, der sowohl hochtransparent als auch recycelbar ist.

PLANTIC™

PLANTIC™ ist eine von Kuraray entwickelte Hochleistungsfolie, die zu mehr als 80% aus erneuerbaren Rohstoffen besteht. Sie wird aus thermoplastischer Stärke hergestellt und ist biologisch abbaubar und kompostierbar (Heim- und Industriekompostierung). Aufgrund ihrer exzellenten Gasbarriereeigenschaften eignet sich dieser Biokunststoff von Kuraray für Verpackungen, die Aromen bewahren und effektiv Sauerstoff abhalten sollen. PLANTIC™ eignet sich daher ideal für MAP-Verpackungen für Lebensmittel mit kurzer Haltbarkeit sowie für Verpackungslösungen für Trockenprodukte wie Kaffee, Tee und Tierfutter. PLANTIC™ ist in der Regel mit einer Schicht aus Polyethylenterephthalat (PET) und Polyethylen (PE) als Feuchtigkeitsbarriere und Heißsiegelschicht überzogen.

Beispiel für eine konzeptionelle Struktur für solche Verpackungen: Polyethylenterephthalat / PLANTIC™ / Polyethylenterephthalat oder Polyethylen. Zur Herstellung das Trays werden Trockenlaminierung und Extrusionsbeschichtung verwendet. In der Nahinfrarotspektroskopie (NIR) haben PLANTIC™-Barrierefilme eine eindeutige Signatur, so dass die Trays auf der Grundlage regionaler Anforderungen jedem Sortierstrom zugeordnet werden können. PLANTIC™ wird als Monoschichtfolie für die Laminierung oder Extrusionsbeschichtung hergestellt. Einmal im Recyclingprozess weggespült, ist PLANTIC™ in der Kläranlage biologisch abbaubar und verursacht keinerlei Kontamination mit Mikroplastik.

Sind Sie an unseren innovativen Materialien für MAP-Verpackungen interessiert? Zögern Sie nicht, kontaktieren Sie uns und fragen Sie nach EVAL™ EVOH oder PLANTIC™:

Wie man das richtige Material auswählt

Die Eignung von Materialien in MAP-Verpackungen hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:

  • Zulassung für den Kontakt mit Lebensmitteln
  • Gas- und Feuchtigkeitsbarriereeigenschaften
  • Mechanische Eigenschaften (z.B. Wärmeversiegelung, Durchstoßfestigkeit, Zugfestigkeit)
  • Chemische Resistenz (z.B. gegen Öle, Fette, organische Lösungsmittel)
  • Optische Eigenschaften
  • Antifogging-Eigenschaften
  • Verarbeitbarkeit
  • Kosten und Verfügbarkeit
  • Rechtsstatus (regional unterschiedlich)
  • Recyclingfähigkeit

Die Verpackungsexperten von KURARAY beraten Sie gerne.

Schutzatmosphäreverpackung: Lohnt sich das?

Pro

  • Längere Haltbarkeit
  • Reduzierte Verderblichkeit
  • Reduziertes Wachstum von Mikroben
  • Erhöhte Form- und Texturstabilität
  • Erhöhte Aroma- und Geschmacksstabilität
  • Erhöhte Farbstabilität
  • Weniger Notwendigkeit für Zusatzstoffe, künstliche Konservierungsmittel oder die Verarbeitung von Lebensmitteln
  • Nachhaltiger aufgrund von reduziertem Lebensmittelabfall und Verpackungsmüll
  • Kein zusätzliches Gesundheitsrisiko für Verbraucher (mehr lesen)

Kontra

  • Kapitalkosten für die MAP-Verpackungsmaschinen
  • Kosten für Gase und Verpackungsmaterialien
  • Kosten für Qualitätskontrollgeräte, sowohl für die Überwachung der Gaszusammensetzung als auch für die Produktqualität
  • Transportkosten aufgrund von erhöhten Verpackungsvolumina
  • Erhöhter Platzbedarf im Einzelhandel
  • In einigen Märkten ist der Bedarf an verarbeiteten Lebensmitteln höher als an frischen Lebensmitteln, was den Bedarf an MAP-Verpackungen verringert (regionale Unterschiede)
  • Kann andere Konservierungsmethoden wie z.B. Kühlung nicht vollständig ersetzen
  • Falsche Handhabung von MAP-verpackten Produkten, wie z.B. das Befüllen in einer verschmutzten Umgebung oder das Unterbrechen der Kühlkette, kann zum Wachstum von Krankheitserregern in Lebensmitteln führen
  • Wenn die Verpackung undicht wird, gehen die Vorteile von MAP verloren

Ob die modifizierte Atmosphärenverpackung wirtschaftlich sinnvoll ist, hängt letztendlich von der erhöhten Haltbarkeitsdauer eines verderblichen Produkts im Vergleich zu den Kosten der Verpackung ab.

Unsere Experten beraten Sie gerne.

Maschinen für MAP-Verpackungen

Es gibt im Wesentlichen 3 Arten von Maschinen, die bei MAP eingesetzt werden:

  1. Thermoformmaschinen für MAP-Verpackungen
  2. Vakuum-Skin-Verpackungsmaschinen
  3. Schlauchbeutel-Verpackungsmaschinen

Im folgenden Abschnitt werden wir sie kurz vorstellen.

Thermoformmaschinen für MAP-Verpackungen

Thermoformmaschinen für MAP-Verpackungen werden mit einer starren Kunststofffolie zur Herstellung von Verpackungs-Trays und einer flexiblen Kunststofffolie zum Versiegeln der Schalen gefüttert. Die Maschinen bestehen aus einem Formbereich, einem Befüllungsbereich, einem Versiegelungsbereich (zum Vakuumieren und/oder Gasspülen), einem Druck- und einem Schneidsystem. Ein Spannsystem und ein Förderband transportieren die Folie und die Verpackungen durch diese Stationen. Thermoformmaschinen für MAP-Verpackungen werden auch als Rollstock-Verpackungsmaschinen oder einfach Rollstock-Maschinen bezeichnet.


Thermoformmaschinen für MAP-Verpackungen

Vakuum-Skin-Verpackungsmaschinen

Vakuum-Skin-Verpackungsmaschinen entfernen die Luft aus der Verpackung und versiegeln sie. In letzter Zeit hat die Vakuum-Skin-Verpackung im Fleisch- und Fischverpackungsmarkt als Alternative zur MAP-Verpackung an Bedeutung gewonnen. Meeresfrüchte wie Garnelen können auch Vakuum-Skin-verpackt werden, was zu einem attraktiven Glanz des Produkts in der Verpackung führt.

In Bezug auf MAP ist das Entfernen der Luft aus der Verpackung ein wichtiger Bestandteil des MAP-Prozesses und oft der erste Schritt.



Vakuum-Skin-Verpackungsmaschinen

Schlauchbeutel-Verpackungsmaschine

Schlauchbeutel-Verpackungsmaschinen (engl.: Form Fill Seal Machines) formen und schneiden Beutel aus einer Kunststofffolie, befüllen sie und versiegeln sie in einem einzigen System. Sie machen teure vorgefertigte Beutel obsolet – und sie können MAP-Module enthalten. Es gibt zwei Arten: HFFS (Horizontal Form Fill Seal) und VFFS (Vertical Form Fill Seal).



Horizontale Schlauchbeutel-Verpackungsmaschine

Monitoring

Es gibt mehrere Dinge, die bei MAP-Verpackungen aus Qualitätskontrollgründen überwacht werden müssen. Zum Beispiel:

  1. Gaszusammensetzung: Die Konzentration von Sauerstoff, Kohlenstoffdioxid, Stickstoff und/oder Edelgasen in der Verpackung muss sorgfältig überwacht werden, um die Haltbarkeit des Produkts zu optimieren. Wenn die gewünschte Gaszusammensetzung nicht erreicht wird, muss sie angepasst werden oder die Haltbarkeit des Produkts wird beeinträchtigt.
  2. Temperatur: Trotz der konservierenden Wirkung von MAP-Verpackungen bleibt die Kühlung bei der Handhabung von verderblichen Produkten entscheidend. Wenn die Kühlkette während der Verpackung, der Lagerung oder im Transport unterbrochen wird, können sich Krankheitserreger vermehren und das Essen ist möglicherweise nicht mehr für den Verzehr geeignet.
  3. Integrität der Verpackung: Da die Vorteile von MAP-Verpackungen verloren gehen, wenn die Verpackungsintegrität beeinträchtigt wird, gibt es verschiedene Methoden, diese zu überwachen. Die wichtigsten umfassen visuelle Inspektion, Dichtheitsprüfung und Drucktests.
  4. Wachstum von Mikroorganismen: Lebensmittelverderbende Mikroorganismen und Krankheitserreger stellen ein Qualitätskontrollproblem bei MAP-Verpackungen dar. Folglich sind Tests auf spezifische Krankheitserreger sowie auf die Gesamtmenge der Mikroorganismen erforderlich.
  5. Haltbarkeit: Selbst wenn ein Produkt und seine Verpackung alle oben genannten Tests bestanden haben, kann es immer noch eine Diskrepanz zwischen der prognostizierten Haltbarkeit und der tatsächlichen Haltbarkeit geben. Solche Fälle müssen dokumentiert und die Ursachen identifiziert werden. Es ist zum Beispiel möglich, dass die Gaszusammensetzung anfangs in Ordnung war, diese dann jedoch durch die Permeabilität einer Barriereschicht unerwartet verändert wurde, was zu einer verkürzten Haltbarkeit führt.

Zur Überwachung der MAP-Verpackungsqualität können verschiedene Werkzeuge eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Gasanalysatoren, Headspace-Analysatoren, Verpackungsleckdetektoren und intelligente Verpackungen.

Ist Verpackung unter Schutzatmosphäre sicher?

Laut dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stellen die Schutzgase in der MAP-Verpackung von Fleischprodukten kein zusätzliches Risiko für die Gesundheit der Verbraucher dar. Beachten Sie, dass die Verwendung von Kohlenstoffmonoxid in Lebensmittelverpackungen in Deutschland verboten ist.

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